Unser Lebenselixier
Es mag ein wenig pathetisch anmuten, wenn wir Wasser als Lebenselixier titulieren, aber nichts anderes ist es! Ohne Wasser, das dürfte für kaum jemanden neu sein, gäbe es nicht nur den Menschen nicht, es gäbe praktisch überhaupt kein Leben – keine Pflanzen, keine Tiere, höchstens ein paar Bakterien. Nahezu alle Organismen sind auf eine regelmäßige Versorgung mit Wasser angewiesen – Lebenselixier trifft es also ziemlich gut.
Auch in einem andren Kontext ist Wasser lebenspendend: Schaut man sich einen Tropfen Wasser unter dem Mikroskop an, so findet man dort eine große Vielfalt an Organismen, vor allem Bakterien fühlen sich im nassen Milieu wohl.
Was in einem Wassertropfen aus dem Gartenteich als biologische Vielfalt erwünscht ist, kann durchaus von erheblichen, weil krankmachenden, Nachteil sein, wenn es sich um kühles Nass aus dem Trinkwasserleitungsnetz handelt. Bakterienbelastetes Trinkwasser kann Ursache für z.T. schwere Erkrankungen sein, so wird z.B. die Legionellose (eine schwere Lungenerkrankung) durch Legionellen verursacht.
Die Wasserversorgung
Um zu gewährleisten, dass unsere tägliche Versorgung mit Trinkwasser einwandfrei ist, wird seitens der Wasserversorger ein hoher Aufwand getrieben. In Deutschland, der Schweiz, in Österreich und vielen anderen europäischen Ländern hat das Wasser, welches an die Haushalte geliefert wird Trinkwasserqualität und kann direkt verzehrt werden. Daran haben wir uns gewöhnt und denken kaum darüber nach. Wer schon einmal einen Sommerurlaub in südlicheren Gefilden, z.B. in Spanien oder Griechenland, gemacht hat, der ist sich eher des Luxus’ einer Trinkwasserversorgung aus dem Wasserhahn bewusst.
Die Gefahr aus dem Wasserhahn
Jedoch lauern bei eben dieser Versorgung auch in unseren heimatlichen Gefilden Gefahren, was uns zurück zur Warmwasserversorgung führt. Bakterien fühlen sich im feuchten Milieu bei Temperaturen zwischen 30 und 50 Grad Celsius besonders wohl – Bedingungen, wie man Sie im Warmwasserleitungsnetz in privaten Haushalten aber auch dem öffentlicher Einrichtungen vorfindet.
Eine Studie am Biofilm-Centre der Universität Duisburg-Essen [ Beitrag in Forschung Aktuell auf Dradio, https://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1433799 ] zum Thema Biofilme im Trinkwasserleitungsnetz hat ergeben:
“Das meiste mikrobielle Leben gedeiht auf den letzten Metern oder Zentimetern, bevor das Wasser zum Konsumenten kommt. Im Innern von Armaturen, die von außen sauber glänzen, herrschen oft paradiesische Lebensbedingungen für Mikroben.”
Da hier insbesondere die Warmwasserleitungen und -speicher betroffen sind, empfiehlt es sich, auf eine ausreichend hohe Temperatur im Warmwasserspeicher zu achten – diese sollte bei ca. 60 °C liegen. Des weiteren ist auf eine regelmäßige Säuberung und Entkalkung der Armaturen – insbesondere des Duschkopfes – zu achten. Beim Duschen werden die Mikroben fein vernebelt und eingeatmet – das kann bei einer Belastung mit Legionellen zur gefährlichen Legionellose führen.
Außerdem hilft es, die Leitungen gründlich zu spülen, indem man einige Minuten das Wasser laufen lässt. Insbesondere dann, wenn längere Zeit kein Wasser entnommen wurde (z.B. nach einem Urlaub) sollte man diese Form der Reinigung durchführen. Dabei wird ein Großteil der Keime weggespült, die Belastung sinkt drastisch.
Eine vorbeugende Maßnahme ist die Installation von Entkalkungsanlagen oder Filtern, welche die Bildung von Ablagerungen im Leitungsnetz verhindern. Das ist insbesondere in Regionen mit einem hohen Härtegrad des Wassers sinnvoll, da hier der Gehalt an Kalk und anderen Mineralien höher ist und es schneller zur Verkalkung der Rohre sowie des Inneren von Armaturen und Wasserspeichern kommt. Letztere kann man meist in Eigenleistung säubern, was außerdem dem Geldbeutel zugute kommt, da diese Ablagerungen den Wirkungsgrad von Boilern u.ä. schleichend verringern und einer immer höher werdenden Energiezufuhr bedürfen. Hier finden Sie Tipps zur Entkalkung von Boilern [ https://www.boilerentkalkung.eu/boiler-selber-entkalken ].
Weitere interessante Informationen und Tipps dazu kann man dem Beitrag aus der NDR 3-Sendung Visite vom 10.05.2011 [ https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/ernaehrung/trinkwasser165.html ] entnehmen.